Formenkunde

Formenkunde.
Für alle die sich
nicht sicher sind welches Modell ihnen vor dem geistigen
Auge schwebt oder für die, die sich einfach etwas
Wissen über klassische Hutformen aneignen wollen.

TOP HAT
Auch bekannt als Zylinder, Seidenhut, Plug Hat, Zylinder, Chimney Pot Hat, Stove Pipe Hat oder Topper.
Der Kopf ist zylindrisch mit flacher Kopfplatte und einer kurzen Krempe. Normalerweise sind sie aus Seidenstoff gearbeitet, wenngleich es auch Modelle aus Woll- oder Haarfilz gegeben hat und gibt.
Einer der bekanntesten Träger war U.S. Präsident Abraham Lincoln.
 
KASTORHUT
Der Kastorhut (vom lateinischen Wort für "Biber") ist ein aus Biberhaar gefertigter Filzhut. Er wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts von Männern und Frauen getragene, wurde aber schon ab dem Ende des 18. Jahrhunderts langsam durch den neu aufkommenden Zylinder verdrängt. Er ist deutlich höher als der Zylinder und ist bis heute Bestandteil von verschiedenen Trachten.
 
BOWLER
Auch bekannt als Derby, Coke Hat oder Melone.
Ein Bowler ist ein aus Wollfilz geformter Hut mit einem runden Kopf und einer kleinen, nach oben abgerundeten Krempe. Mitte des 18. Jahrhunderts produzierten die Brüder William und Thomas Bowler zum ersten Mal die nach ihrer Familie benannten Hüte.
Bekannte Träger sind u. a. Charlie Chaplin, Oliver Hardy, Stan Laurel sowie Butch Cassidy.
 
FEDORA
Auch bekannt als Schlapphut.
Der Fedora ist ein weicher Filzhut mit einer längst laufenden Falte in der Krone und eingekniffenen Vertiefungen an der Frontseite. Die Krempe, etwas breiter als beim formähnlichen Trilby, ist an der Rückseite nach oben gewölbt und auf der Vorderseite nach unten. Meist ist der Hut mit einem Ripsband und einer Randeinfassung garniert. Der Name Fedora stammt aus dem Jahre 1882. Die Hauptfigur des Theaterstückes "Fédora", Prinzessin Fédora Romanoff, trug einen ähnlich gefromten Hut.
Getragen wurde er hauptsächlich von Männer in den 20er - 40er Jahren. Viele Vertreter der Mafia und hochkarätige Hollywoodschauspieler machten ihn zum Teil ihrer Garderobe.
Allerdings ist wohl der bekannteste Fedoraträger die durch Harrison Ford verkörperte Figur des Indiana Jones aus der gleichnamigen Filmreihe.
 
TRILBY
Der Trilby ist ein weicher Herrenhut mit einer schmalen, flexiblen Krempe und einem niedrig eingedrückten Kopf. Früher wurden sie aus Hasenhaar gefertigt, heute jedoch meistens aus Wollfilz. Der Name stammt aus Georg du Maurier ́s Roman Trilby von 1895. Die Heldin Trilby O`Ferral trug einen Trilby auf der Bühne. Der Trilby ist dem Fedora sehr ähnlich, jedoch hat er eine kürzere Krempe die hinten steiler aufgeschlagen ist.
 
PLAYER
Der Player ist eine Spielart des Trilbys. Im Gegensatz zu diesem ist die Krempe rundrum hochgebogen und ähnelt so eher einem Pork Pie. Von diesem unterscheidet er sich jedoch durch die andersartige Kronenform.
Einer der bekanntesten Träger ist die durch Sylvester Stallone verkörperte Figur des Rocky Balboa.
 
HOMBURGER
Der Homburg ist ein Männer Hut mit einer mittig, längs laufenden Delle in der Krone und einem etwas schmaleren, aufgeschlagenen Rand. Normalerweise wird er mit einem Ripsband, einer Schleife und einer Randeinfassung garniert. Manchmal auch mit einer Feder.
Den Namen entstammt seinem Ursprungsort Bad Homburg. Internationale Beachtung erlangte er u.a. durch Kaiser Wilhelm II. Bei diesem sah auch der englische Thronfolger Edward VII, welcher Wilhelms Onkel war, diesen Hut. Bei einem Kuraufenthalt in Bad Homburg ließ sich auch Edward einen Homburger anfertigen mit dem er danach auch öfter auftrat und abgebildet wurde. Der Homburger verdrängt  im frühen 20. Jahrhundert den Zylinder und die Melone als führende Herrenkopfbedeckung und wurde in den 1930er - 1950er Jahren sehr populär unter Politikern.
Namenhafte Träger waren der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer sowie Winston Churchill und Anthony Eden.
 
BOATER
Auch bekannt als Kreissäge, Skimmer, Canotier, Katie, Basher und Sennit Hut. Ein Boater Hut ist ein steifer Strohhut mit einem flachen, niedrigen Kopf (in der Form dem Zylinder ähnlich) und einer steifen, flachen Krempe. Der Hut gehört zum Standartoutfit vieler Barbershop Quartette.
Getragen wurde er u. a. von Dick van Dyke im Disney Klassiker "Marry Poppins".

PORK PIE
Der Pork Pie Hut hat einem flachen Kopf, eine kreisrund vertiefte Kopfplatte und eine kurze Krempe die rundrum nach oben gedämpft ist. In der Vergangenheit war der Pork Pie ein Herrenhut, meist aus Stroh oder Wollfilz gefertigt. Heute gibt es der Pork Pie in zahlreichen Qualitäten und Farben. Die klassische Filzvariante gibt es meist in schwarzem, grauem oder braunem Filz und mit einem breiten Ripsband dekoriert.
Diese Form ist bei Jazz Musikern sehr beliebt und hat seinen Namen weil er aussieht wie das namensgebende britische Gericht.
Getragen wurde er u. a. von Gene Hackman in "French Connection".
 
SLOUCH HAT
Auch bekannt als australischer Busch Hut oder Garbo Hut.
Der ursprüngliche Slouch Hat ist ein breitrandiger Hut der in vielen ländern Teil der Uniform von Kavallerie oder Kolonialtruppen war. Der aus Haarfilz gearbeitete Hut hat einen hohen Kopf und ist auf einer Seite meist hochgebogen. Oft ist er mit einem Kinnband versehen. Auch heute gehört der Slouch Hut in vielen Ländern, speziell in Australien, zur Parademilitäruniform.
 
COWBOY HAT
Auch bekannt als Westernhut.
Der Cowboyhut hat einen hohen Kopf und einen breiten Rand. Er wurde ursprünglich von Stallknechten in den heutigen Weststaaten der USA getragen. Individuell mit zerknittertem Kopf und angerollten Rand variierten die Formen. Heute sind Cowboyhüte meist aus Filz, Leder oder Stroh gefertigt. Manchmal ist der Hut mit einer kleinen Dekoration oder einem Band garniert. Allgemein anerkannt Erfinder des Cowboyhutes ist J. B STETSON. Der amerikanische Hutmacher kreierte in den 1850er Jahren den Prototyp des späteren Cowboyhutes.  Bis heute ist die Form des Hutes ist im wesentlichen gleich geblieben. Allerdings werden die Hüte  nicht mehr nur in den Standartfarben wie Beige, Schwarz sondern in vielen anderen Farben und mit vielen unterschiedlichen Dekorationen hergestellt.

PILLBOX
Obwohl die Pillbox eine sehr lange Tradition hat, hauptsächlich im Breich von Trachtenmode oder militärischen Uniformen, wurde sie erst in den 1930er Jahren zu einem modischen Damenhut. Am weitesten verbreitet war sie in den 1960er Jahren. Gefertigt wird sie meistens aus Wolle, Seide oder Haarfilz. Ihr Erscheinungsbild ist meist schlicht und sie entbehrt häufig jeglicher Garnitur.
Getragen wurde sie u. a. von Jaqueline Kennedy.

GLOCKENHUT
Der Glockenhut oder Clouche ist ein glockenförmiger Hut mit einer schmalen heruntergebogenen Krempe. Er war in den 1920er Jahren sehr beliebt da er modisch perfekt zu den damals aktuellen Kurzhaarfrisuren der Damen passte.

CASQUETTE
Die Casquette ist eine Sportkappe deren Kopf aus sechs Spitteln genäht ist und einen kurzen weichen Schirm hat.
Traditionell wurde diese bei Radrennen eingesetzt. Das Wort Casquette kommt aus dem französischen und bedeutet Kappe. Radfahrer schützten Ihre Augen vor Regen und Sonne, trug man die Kappe umgedreht wurde der Nacken vor Sonnenbrand geschützt.
 
NEWSBOY CAP
Auch bekannt als Baker Boy, Apple Cap, Eight Panel, Poor Boy Cap. Die Newsboy Kappe ist eine lässige Kappe mit einem festen Schirm und einem weichen runden Kopf der aus acht Spittel genäht ist. Normalerweise ist ein Knopf oben auf den Kopf zur Dekoration genäht. Sie ist benannt nach den Zeitungsjungen des 20. Jahrhunderts.
 
FLAT CAP
Auch bekannt als Ivy Cap, Golf Cap oder Driver Cap. Wie bei der Newsboy Cap wird auch bei der Flat Cap der Stoff über den Schirm gezogen.
Der Unterschied ist, dass die Newsboy Cap aus acht Spitteln, die Ivy Kappe hingegen variationsreicher, kreiert ist. Der Schnitt einer Ivy Kappe ist kompakt, schlank und flach gearbeitet, mit einer hohen Rückseite und einem steifen Schirm.
Der Schirm ist unter dem Stoff komplett gebogen. Tweedstoff im Winter und Baumwolle im Sommer waren die ursprünglichen Qualitäten.
 
SCHIFFERMÜTZE
Zu den Schiffermützen gehören der Elbsegler, der Altstädter, Die Elblotsenmütze und der Fleetenkieker. Diese Mützen waren aus Stoff, Kunstleder oder Leder und wurden von den Hamburger Seeleuten getragen.

Der Bekannteste Träger einer Elblotsenmütze ist wohl der ehemalige hamburger Senator und Bundeskanzler Helmut Schmidt. Oft wird seine Mütze jedoch mit der formähnlichen Prinz-Heinrich-Mütze verwechselt.
 
BASEBALL CAP
Eine Baseball Cap hat einem langen festen, geraden oder geschwungenen Schirm. Ursprünglich wurde die Kappe aus Baumwolle gefertigt. Sie ist rund rum geschlossen und hat einen etwas flacheren Kopf als die Mesh Cap. Desweiteren ist der Schirm meistens etwas länger gearbeitet. 1954 wurde sie die offizielle Kopfbedeckung der Baseballspieler und dadurch zu einem Liebling von Sportfans. Heutzutage ist die Baseballmütze allgegenwärtig.
 
MESH CAP
Die Mesh Cap oder auch Trucker Cap genannt ist eine Variation der Baseballkappe. Die Front einer Mesh Cap ist gerader und höher und die Rückseite ist aus einem Netz gefertigt was der Kappe ihren Namen gibt. Dieses wird gemacht um eine bessere Luftzirkulation zu gewährleisteten.

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